Motor springt nicht an, weil

Bedienungsfehler vorliegt. (Zündung nicht eingeschaltet ist.)

 

 

 

 

 

 

Behebe zuerst Bedienungsfehler. Schalte Zündung ein (Ladeprüflampe muss leuchten), öffne Kraftstoff-Hahn, fülle Kraftstoff in den Tank.


Motor durch ungewöhnlichen mechanischen Fehler gehemmt ist.

 

 

Motor durch ungewöhnlichen mechanischen Fehler gehemmt ist.

Prüfe auf mechanische Fehler. Drehe den Motor durch. Ungewöhnliche Hemmung lässt auf mechanische Fehler schließen.

 

Unterbrecherfeder gebrochen oder lahm und ob kein Schwitzwasser im Verteiler ist. Prüfe Kabel von der Zündspule zum Unterbrecher und zum Schalter: Kabel kurz mit Masse in Berührung bringen; es soll beim Wegnehmen einen Unterbrecherfunken zeigen. Diese Untersuchung weist auf Fehler in Unterbrecher, Zündspule, Kondensator, Wiederstand oder in Schalter, Batterie und Kabel hin.

 


Zündfunke schlecht, d.h. zu schwach ist oder ausbleibt.

Zündfunke schlecht, d.h. zu schwach ist oder ausbleibt.

Prüfe den Zündfunken an der Kerze. Löse das Zündkabel an der Kerze, halten es etwa 1/2 cm vom Zündbolzen weg (die Hand mindestens 10 cm entfernt) und lassen den Motor durchdrehen.

Wenn Funke gut, prüfe das Gasgemisch.

Wenn Funke schlecht, prüfe den Zündfunken am Zylinderkopf.

Halte das Zündkabel etwa 1/2 cm von Masse (z.B. Zylinderkopf) weg und lasse den Motor durchdrehen.

Wenn Funke gut, behebe Kerzenfehler (Elektroabstand, Beschmutzung, Isolation).

Wenn Funke schlecht, prüfe Zündfunken an der Spule:

Löse am Verteiler das von der Zündspule kommende Hochspannungszündkabel und prüfe den Funken von Kabel zu Masse (z.B. Zylinderkopf), während der Motor durchgedreht wird.

Wenn Funke gut, behebe Fehler im Hochspannungsteil (Verteiler. Kerzenkabel, Kabel zwischen Spule und Verteiler).

Wenn der Funke schlecht, behebe Fehler im Niederspannungskreis oder in der Spule (Zündspule, Unterbrecher, Batterie, Kabel):

Das Festsitzen des Unterbrecherhebels ist einer der häufigsten Fehler, wenn der Motor nicht anläuft, besonders bei feuchtem Wetter. Entferne die Verteilerkappe und beobachte, ob der Unterbrecherhebel richtig arbeitet, wenn der Motor durchgedreht wird. Wenn dies nicht der Fall ist, nimm ihn heraus und reibe das Lager und die Kontaktfläche blank. Die Größe der Kontaktöffnung hat einen wesentlichen Einfluss auf das Anspringen. Prüfe, ob Unterbrecherfeder gebrochen oder lahm und ob kein Schwitzwasser im Verteiler ist. Prüfe Kabel von der Zündspule zum Unterbrecher und zum Schalter: Kabel kurz mit Masse in Berührung bringen; es soll beim Wegnehmen einen Unterbrecherfunken zeigen. Diese Untersuchung weist auf Fehler in Unterbrecher, Zündspule, Kondensator, Wiederstand oder in Schalter, Batterie und Kabel hin.

 


Motor springt an, aber ….

 

…schlägt beim Anwerfen zurück.

 

Ursache: Zu viel Frühzündung, Selbstversteller klemmt.

 …in kaltem Zustand schlecht.

 Ursache an der elektrischen Anlage: Anlasser dreht zu langsam durch (weil Batterie ungenügend geladen oder schadhaft oder weil Spannungsabfall zwischen Batterie und Anlasser zu hoch oder Motorenöl ungeeignet oder Anlasser schadhaft) -  Zündspannung ungenügend (Gründe wie oben) – Elektrodenabstände der Kerzen zu klein oder zu groß – Kerzen feucht oder verschmutzt.

 Ursachen vergaserseitig: Bei Vergaser mit Startklappe schließt schlecht, Hauptdüse verstopft.

 …bei winterlicher Kälte schlecht.

 Ursache: Der Kraftstoff vergast schlecht bei niedriger Temperatur, das zähe, kalte Schmieröl erschwert den Gang des Motors, die Anlasser-Drehzahl ist bei kalter Batterie kleiner.

 Abhilfe: Startvorrichtung bestätigen und dadurch Anlassgemisch mit Kraftstoff anreichern (nach dem Anlassen Startvorrichtung zurückstellen, sonst ersäuft der Motor).

 Beachte dabei grundsätzlichen Unterschied zwischen Vergasern mit Startvergaser und Vergaser mit Startklappe:

 Vergaser mit Startvergaser (Startdüse): Startzug ziehen (dadurch wird Startvergaser eingeschaltet).

 Während des Anlassvorgang kein Gas geben (da sonst Startvergaser außer Tätigkeit).

 Vergaser mit Startklappe (Anlass-Luftklappe): Startzug ziehen (dadurch wird Startklappe geschlossen); etwas Gas geben.

 Leichtflüchtigen Anlasserkraftstoff (z.B. Supralin, Äther) in Zylinder oder Vergaser einspritzen. Gemisch vorwärmen. Körperwarmes Taschentuch oder benzingeträngter Lappen vor die Öffnung des Luftfilters halten. Motor aufwärmen. Zündkerzen anwärmen. Batterie aufwärmen. Beim Abstellen des Motors kurz Vollgas geben: dadurch werden die Zylinderwände mit kraftstoffreichem Gemisch gespült, so dass die Kolben nicht durch Schmieröl verkleben können. (Zum Lösen verklebter Kolben u.U. Motor einige Mal von Hand durchdrehen). Bei sehr tiefen Temperaturen Motorenöl durch Benzin (bis zu 15%) verdünnen. Elektrischer Anlasser höchstens 20 Sek. Betätigen; bei wiederholten Anlass-Versuchen Pausen von mindestens 20 Sek. Einlegen. Nach dem Anlaufen Motor mit niederer Drehzahl laufen lassen, weil das Schmieröl noch kalt ist und ungenügend schmiert.

 


Motor läuft, aber …

 

…setzt aus, patscht, bleibt stehen.

Ursachen: Kein Kraftstoff im Vergaser oder im Tank – Kraftstoffhahn geschlossen – Kraftstoffleitung unterbrochen oder verstopft – Kraftstofffilter verstopft – Kraftstoffförderer arbeitet nicht (z.B. Ventil undicht oder hängengeblieben; Ventilfeder gebrochen).

…bleibt beim Gasgeben stehen.

Ursachen: Hauptdüse verstopft – Wasser vor der Hauptdüse.

 …nur mit offener Drosselklappe.

Ursachen: Leerlauf zu sparsam eingestellt – Leerlaufdüse zu klein oder verstopft – Ansaugleitung zwischen Vergaser und Motor undicht.

 

…im Leerlauf unrund.

Ursache: Leerlaufgemisch zu fett oder zu mager, weil Leerlaufluftschraube falsch eingestellt bzw. Leerlaufdüse verstopft, oder durch undichtes Schwimmerventil                                                                                                                                                                                                   Kraftstoffspiegel zu hoch, oder Startvorrichtung nicht ganz abgestellt.

 …ungleichförmig, mit Aussetzern.

 Ursachen: Zündung setzt aus, weil Unterbrecherkontakte nicht richtig öffnen (Sollwert bei Batteriezündung 0,4-0,5 mm, bei Magnetzündung 0,3-0,4 mm) – Elektroden kurzgeschlossen durch Fremdkörper oder Ölkohle – Elektrodenabstand zu groß, z.B. durch Abbrand – Zündkerzen verrußt oder verölt (Strom kriecht am Kerzenstein entlang) – Kerzenstein gesprungen, z.B. durch Glühzündung (Überschlag in der Kerze) – Kerzenkabel lose, gebrochen – Kabel hat Masseschluss (Isolation beschädigt)

 … mit ungenügender Leistung.

 Ursachen: Zündung setzt aus – Ansaugen und Verdichtung schlecht, da Kolben oder Ventile undicht – Ventilöffnungszeiten ungünstig eingestellt – Gemisch zu mager oder zu fett – Zündpunkt falsch eingestellt – Auspuff verstopft – neue Lager und Kolben gehen zu stramm – große Eigenverluste des Fahrzeugs im Getriebe, schleifende Bremsen (Handbremse).

 …wird im ‚Betrieb zu heiß, Kühlwasser kocht.

Ursachen: Spätzündung, z.B. weil Selbstversteller klemmt – Schmierung zu knapp – Auspuff verstopft – Motor ist überlastet infolge Aussetzers eines Zylinders, zu geringer Verdichtung. Zu hoher Drehzahl, Schleifen von Kupplung oder Bremsen, stramm gehender Lager – zu wenig Kühlwasser – Kühlwasser nimmt zu wenig Wärme auf durch Zusatz ungeeigneter Gefrierschutzmittel – zu langsamer Wasserumlauf (Pumpenriemen rutscht, Kühlwasserkanäle durch Schlamm, Kesselstein verengt) – verstopfte Kühlrippen, ungenügende Windflügelwirkung (Riemen rutscht, ist abgefallen, Windflügel falsch gebogen).

… verbraucht viel Kraftstoff

Ursachen: Falsche Vergasereinstellung – Startvorrichtung während der Fahrt nicht ganz abgeschaltet – Kraftstoffverlust durch undichte Leitungen, überlaufenden Vergaser (Schwimmerventil undicht).

 … knallt im Vergaser („Patschen, Niesen“)

Ursachen: Bei kaltem Motor: Kaltes oder mageres Gemisch; dessen Verbrennung dauert an bis zum Ansaughub, besonders bei Spätzündung. – Bei heißem Motor: Glühzündung durch überhitzte Motorteile im Verbrennungsraum (Zündkerzen mit zu niedrigem Wärmewert, undichte Auslassventile, vorstehende Dichtung, Ölkohle), dadurch vorzeitige Zündung schon beim Ansaugen oder Verdichten des Kraftstoff-Luft-Gemisches, besonders bei hoher Verdichtung und leicht zündenden Kraftstoffen.

 … knallt im Auspuff.

Ursachen: Nicht entzündetes Gemisch (z.B. durch aussetzenden Zylinder verbrennt in der Auspuffleitung -Auspuffventil hängen geblieben.

 …zeigt bläulichen Auspuffgase (nicht verwechseln mit Wasserdampf) im Winter

Ursachen: Schmierung zu reichlich, Glühzündungen infolge Ölkohlebildung – Ölwanne zu voll – Öldruck zu hoch, weil Druckregler fehlerhaft eingestellt – Kolben undicht – Pumpwirkung loser Kolbenringe in den Nuten – zu viel Oberschmierung – falsche Ölauswahl.

 … Öl wird dünnflüssiger, verunreinigt, schwarz.

Ursachen: Unverbrannter Kraftstoff gelangt ins Kurbelgehäuse bei zu fettem Gemisch, schlechter Vergasung, besonders bei kaltem Motor und bei Dieselmotoren – Wasser gelangt ins Öl aus undichten Kühlwasserkanälen oder Niederschlagwasser der Luft im Kurbelgehäuse – Verbrennungsrückstände (Ruß, Ölkohle, Schlacke), Metallteilchen oder Straßenstaub wirken wie Schmirgel und beschleunigen den Verschleiß des Motors (Luftfilter und Ölfilter einbauen!).

…klopft, klingelt.

 Ursachen bei Zündklopfen (Klingeln): Kraftstoff für die Beanspruchung des Motors nicht klopffest genug – zu viel Frühzündung.

Ursachen bei mechanischen Klopfen: Pleuellager, Kolbenbolzen, Kurbellager ausgeschlagen – Kolbenspiel zu groß.

 … klappert.

Ursachen: Ventilspiel zu groß – Ölpumpen ohne Öl – ungenügende Schmierung der Zahnräder, Ventilhebel – Windflügel lose -  Ölstand zu niedrig – Öl zu dick (kalt) – Öldruck zu niedrig, weil Ölpumpe, Druckregler fehlerhaft oder falsch eingestellt – Ölleitung, Ölsieb verstopft.

 … zischt.

Ursachen: Isolator der Zündkerze gebrochen – Zündkerze nicht festgeschraubt – Dichtung der Zündkerze oder des Zylinderkopfs schadhaft.

 


Motor bleibt stehen bei plötzlichen Halt

 

Nach scharfer Fahrt (z.B. an Straßenkreuzungen) und läuft nicht wieder an.

 

Ursachen: Gemisch überfettet durch Nachtropfen der Hauptdüse (Fallstromvergaser) oder durch unnützes Durchtreten des Gaspedals vor dem Anlassen.

 

Abhilfe: Während des Anlassvorgangs Vollgas gegeben.

 


Motor bleibt von selbst stehen, und zwar…

 

… allmählich, mit Aussetzern.

 Ursachen: Kraftstoffzufuhr ungenügend durch Gasblasen, Wasser oder Schmutz im Vergaser, in Leitungen, Förderpumpe, oder durch undichte Kraftstoffleitung oder undichte Membran der Förderpumpe – Unterbrecherhebel hängengeblieben – Batteriekabel locker – Zündkerzen verrußt, verölt.

 … plötzlich.

 Ursachen: Kraftstoffbehälter leer – Kraftstoffzufuhr unterbrochen, Düsen verstopft – Zündung bleibt aus infolge Unterbrechung oder Kurzschluss – Batterieleitung unterbrochen.

 … durch plötzliches Abbremsen.

 Ursachen: Kolben festgefressen bei Überhitzung und ungenügender Schmierung.

 


Motor bleibt beim Ausschalten nicht stehen, sondern…

 … läuft regelmäßig weiter.

 Ursachen bei Magnetzündung: Kurzschlusskabel unterbrochen.

 Ursache bei Batteriezündung: Zündstrom wird nicht abgeschaltet, weil Zündschalter schadhaft oder weil Glühlampen mit zu hoher Wattzahl (über 3 W) als Lade-Anzeigeleuchte verwendet wurde oder weil Lade-Anzeigeleuchte kurzgeschlossen.

 … läuft unregelmäßig aus mit Aussetzern.

 Ursachen: Glühzündung infolge glühender Ölkohle, Kerzenteile usw.

 


Vergaser-Brand

 

 

 

Ursachen: Rückschläge in den Vergaser („Patschen“) bei zu magerem oder zu kaltem Gemisch oder bei hängengebliebenem Einlassventil („falscher Funke“ bei zurückpendelndem Motor)

Verhaltensmaßnahmen: Zündung abschalten oder, wenn Kraftstoffhahn zugänglich, Zufluss abstellen und Vollgas geben, damit Vergaser sich schnell entleert! – Tür öffnen! – Mit Sonderlöscher löschen! – Flammen mit Tüchern, Erde oder Sand ersticken! Wagen ins Freie schieben! – Niemals mit Wasser löschen!

 

A. Leyensetter, Fachkunde für Kraftfahrzeugmechaniker , Willing&Co, 1978, S.  373-376